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„Sich neu erfinden, das ist es doch!“

Diese Selbstauskunft von Marlon Z. führt direkt in das, was er  als sein Ziel vom „Sein“ beschreibt.  „Nicht nur Oberfläche sondern gelebte Wahrhaftigkeit.“

Das „Sein“ ist, wer sich dafür interessiert, eine nicht zu unterschätzende Untiefe. Untiefen sind unheimlich.  Keine  Gegend, die voraussetzungslos empfohlen wird von den Wanderführern des Daseins.

Das Leben rät, solche Gegenden entweder ganz, zumindest aber möglichst großräumig zu umgehen. Marlon Z. hat seinen Weg zum „Sein“ ebenso pragmatisch wie bildhaft beschrieben, mit Zuneigung zum nächstliegenden erreichbaren Philosophieseminar. Als gelernter Industriebeschichter von z. B. Fußböden war es allerdings eine seiner Aufgaben, abzudecken, was Andere mit Füßen treten würden:  Symbolisch betrachtet keine gute Voraussetzung für jemanden, der sich auf den Weg gemacht hat, gründlich nach sich selbst zu suchen. Und dabei weit kommen möchte.

Gleichwohl hatte er gute Voraussetzungen und Wegbegleiter für dieses Vorhaben: Anerkanntermaßen gut aussehend, körperlich intakt, sportlich veranlagt, eloquent, Nähe zu künstlerischen Aktivitäten, Begeisterungsfähigkeit, praktische Veranlagungen. Dabei klare Erwartungen an sich und seine Mitmenschen nach Aufrichtigkeit, Mitmenschlichkeit und die Lust an funktionierenden Plänen.

Die sechsjährige Zeit als Soldat hat sein jeweiliges Sein wohl geprägt, eine monokulturelle Männergesellschaft drängt bisweilen die gefälligsten Seinsgedanken an den Rand. Es verwundert nicht, dass Marlon Z. bei der  Suche nach sich selbst „einen Spiegel braucht“.

Wenn dann die vielseitigen geistigen Bedürfnisse den körperlichen nicht standhalten führt der Weg ins Sein womöglich in eine Sucht. Nach Ersatz, nach Ausgleich.

Marlon Z. ist schließlich an Suchtmittel geraten, die Folgen: Krankheit, Entgiftung, Quarantäne, Therapien, aber auch hilfreiche Mitbewohner einer Einrichtung der Suchtkrankenhilfe, die ihn zum Theaterspielen geführt haben. Theater, die Schule mit dem allseitigen, alltäglichen Lehrplan.

Neben seinen vielfältigen handwerklichen Veranlagungen hat Marlon Z. sich neuen Gegenden, den Möglichkeiten des Gesundheitswesens, angenähert. „Es wäre doch was, zu studieren und z.B. „medizinischer Bademeister“ zu werden. „Ich hätte mit Menschen zu tun, wäre umfassend beansprucht, könnte meine körperlichen und geistigen Möglichkeiten nutzen und zur Verfügung stellen. Diese Ganzheitlichkeit käme für den Moment meiner Vorstellung vom Sein ziemlich nahe!“

Ein lebenspraktischer Weg. Seine Vorstellung vom Sein, nah an philosophisch unterlegten Sehnsüchten, abseits von Sucht und Unerfüllbarem scheint ihm erreichbar.

 „Sich neu erfinden, das ist es doch!“